Igel sind Einzelgänger. Jeder Igelpflegling braucht also eine eigene Unterkunft von etwa 2 Quadratmeter Fläche und 50 cm Höhe und ein Schlafhäuschen.
Das Igelgehege wird in einem gut belüftbaren Raum mit Lichteinfall, normaler Luftfeuchtigkeit und Zimmertemperatur (18 bis 20 Grad) gestellt. Igel sind sehr geräuschempfindlich und schlafen tagsüber. Küche, Kinderzimmer, Werkstatt, Garage, die meisten Kellerräume und Speicher eignen sich demnach zur Unterbringung des Pflegeigels nicht! Auf keinen Fall sollte man Igel frei in Wohnräumen herumlaufen lassen. Mit Vorliebe kriechen sie in dunkle Ecken, etwa hinter Schränke und Heizkörper, und kommen dann nicht mehr rückwärts heraus, weil sich ihre Stacheln abspreizen.
Das Wildtier Igel darf überdies nicht mit Haustieren in Kontakt geraten. Der Grund dafür: Nicht nur die Übertragung von Krankheiten ist möglich, der Instinkt des Igels, sich bei Gefahr einzurollen (etwa bei der Begegnung mit einem Hund), stumpft bald ab. Das kann ihm später in der Natur das Leben kosten.
Ein Igelgehege soll mindestens 2 qm groß und absolut ausbruchsicher sein. Die Höhe der Seitenwände muss 45 bis 50 cm betragen. Am besten fertigt man das Gehege aus Holz-, Span- oder Hartfaserplatten an, es kann aber auch aus mehreren großen, fest miteinander verbundenen Fernsehkartons bestehen, in deren aneinanderstoßende Seitenwände man kleine Durchgänge schneidet. Igel klettern überraschend gut, und manche nagen sogar Kartonwände durch! Den Boden des Geheges bedeckt man mit mehreren Lagen Zeitungspapier (nicht mit Sägemehl, Katzenstreu o.ä.) das täglich (!), am besten morgens, zu wechseln ist.
Der Igel muss auch bei häuslicher Überwinterung Winterschlaf halten dürfen, wenn er das dafür ausreichende Gewicht (Jungtiere etwa 600-700 g) erreicht hat und gesund ist. Das Schlafhaus muss doppelt isoliert werden, und man bringt den Igel in seinem Gehege an einen kalten, wettergeschützten Ort. Auch Winterschläfer muss man kontrollieren. Lesen Sie mehr dazu unter Winterschlaf in menschlicher Obhut.